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29.08.2020

Stellungnahme des Vorstandes des A.C. Italia Hilden e.V. zur Stellungnahme Sportstätte Schützenstraße der Stadt Hilden

In Reaktion auf die Facebook-Postings des A.C. Italia Hilden e.V. zur Vorstellung des „Investitionspakts zur Förderung von Sportstätten 2020 und 2021“ des Landes NRW und, damit verbunden, des Sanierungs- und Erweiterungsbedarfs Hildener Sportstätten, speziell auch des Sportplatzes an der Schützenstraße, hat die Stadt Hilden am 28.08.2020 Stellung bezogen.
Sie finden diese Stellungnahme in vollem Wortlaut hier auf den Seiten der Stadt Hilden.

An dieser Stelle möchten wir uns dafür bedanken, sehen wir doch in der Stellungnahme ein klares Zeichen, dass unsere Anliegen ernst genommen werden.

Zu dieser Stellungname der Stadt Hilden nimmt der A.C. Italia Hilden e.V., vertreten durch den Vorstand, wie folgt Stellung:

Sehr geehrte Damen und Herren,

für die ausführliche Stellungnahme der Stadt Hilden bedanken wir uns.

Bevor wir auf ihre Stellungnahme eingehen, möchten wir darauf hinweisen, dass beim A.C. Italia Hilden e.V. nicht nur der Fußball und die körperliche Ertüchtigung im Vordergrund stehen.

Die Mitglieder des A.C. Italia Hilden e.V. setzen sich vor allem aus unterschiedlichen Nationalitäten und gesellschaftlichen, kulturellen, sozialen und religiösen Schichten zusammen. Durch den Fußball beim A.C. Italia Hilden e.V. wird die Begegnung dieser Menschen ermöglicht, schafft Gemeinschaftssinn und bildet so eine wichtige Stütze für das Miteinander vor Ort.

„Ausreichend verfügbare und baulich gut ausgestattete Sportstätten sind als Teil der Daseinsvorsorge unerlässlich. Sie sind damit ein wertvoller Baustein für eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung.“
(Zitat aus dem „Investitionspaket zur Förderung von Sportstätten 2020/2021 NRW“.)


Punkt 1.
Weshalb stellt die Stadt Hilden im Rahmen des „Sonderinvestitionsprogramm zur Förderung der Sportinfrastruktur für Städte und Gemeinden“ des Landes NRW keinen Antrag für die Sportstätte an der Schützenstraße?

Genannte Gründe, weshalb kein Antrag auf Förderung gestellt wird:

  1. Personal steht nicht zur Verfügung

    Unsere Antwort: Können wir nicht beurteilen. Personal kann man einstellen!

  2. Eigenanteil der Finanzierung steht nicht zur Verfügung

    Unsere Antwort: Eigenanteil der Stadt Hilden ist nicht notwendig, weil das Land 10% des Anteils der Kommune übernimmt. Eine Deckung über den Hildener Haushaltsplan 2020/2021 ist von daher nicht erforderlich.
Zitat aus dem Förderprogramm:

„Anders als in den Regelprogrammen der Städtebauförderung erfolgt die Förderung zu einem Fördersatz in Höhe von 90% (Bundesbeteiligung 75%, Landesbeteiligung 15%). Für das Programmjahr 2020 hat das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des „Nordrhein-Westfalen-Programms I“ beschlossen, den in diesem Jahr auf die Kommunen entfallenden Eigenanteil von 10% zu übernehmen, so dass sich der Landesanteil auf 25% erhöht.“

Sollte doch ein Eigenanteil von 10% der Projektkosten anfallen, was entgegen der Ausführungen im Förderprogramm steht, würden diese, gemäß der Planung des Architektenbüros Buddenberg (kooperiert auch in anderen Projekten mit der Stadt Hilden) circa 60.000,- EUR betragen.

Erinnern möchten wir an dieser Stelle, dass laut Herrn Kevin Buchner (SPD), nach wie vor ein Beschluss des Hildener Stadtrates aus 2015 existiert, in der die Modernisierung der Sportanlage Schützenstraße festgelegt wurde.

Die Projekte „Umbau des Funktionsgebäudes Weidenweg“ sowie „Kunstrasenplatz Furtwänglerstraße“ und die Erneuerung des Kunstrasenplatzes am Bandsbusch, die ursprünglich für 2022 vorgesehen war und jetzt aber über eine Ratsentscheidung um ein Jahr vorgezogen werden, müssten dementsprechend vor 2015 durch den Stadtrat beschlossen worden sein?!

Trifft dies zu, oder wurden die Beschlüsse für diese Projekte nach 2015 gefasst?

Kann es sein, dass der Ratsbeschluss aus 2015 zur Modernisierung der Sportanlage Schützenstraße ignoriert oder in Vergessenheit geraten ist?

Hierzu bitten wir um ihre Stellungnahme.


Punkt 2.
Die Duschen der Sportstätte Schützenstraße können aufgrund von Legionellen aktuell nicht genutzt werden. Wie löst die Stadt Hilden dieses Problem?

Dass die Sportanlage an der Schützenstraße über keine Hygieneanlage gegen den Befall von Legionellen verfügt, überrascht nicht. Auch die Anlage am Weidenweg ist in die Jahre gekommen und es ist deshalb nachvollziehbar, dass auch dort keine Hygieneanlage existiert.

An dieser Stelle der Hinweis: Der Fußballverein SP.-VG. Hilden 05/06 war ursprünglich an der Schützenstraße bis in die 80er Jahre beheimatet. Als die Anlage nicht mehr zeitgemäß war und nicht mehr den Ansprüchen genügte, wurde die Sportanlage am Weidenweg errichtet, wo dann die SP.-VG .Hilden 05/06 hinzog.

Überraschend ist, dass die Sportanlage an der Hoffeldstraße über keine Hygieneanlage verfügt, obwohl das Gebäude erst vor wenigen Jahren neu errichtet wurde.

Hierzu bitten wir um ihre Stellungnahme.


Punkt 3.
Warum bekommt die Sportstätte Schützenstraße keine neue Flutlichtanlage?

Angeblich erfüllt die Anlage die Anforderungen für den Trainingsbetrieb. Dies trifft unserer Ansicht nach nicht zu! Offensichtlich wäre das aber auch, seitens der Stadt Hilden, keine Veranlassung, die Flutlichtanlage zu erneuern, weil abgewartet wird, bis die Masten der Flutlichtanlage nicht mehr standsicher sind.

Wir denken, dass der Sinn einer Flutlichtanlage darin liegt, den Sportplatz so zu beleuchten, dass dieser in einer Form nutzbar ist, der die Ausübung der sportlichen Aktivitäten sinnvoll ermöglicht. Die Standsicherheit der Masten ist selbstverständlich, wirkt sich aber nicht auf die Beleuchtungsqualität aus!


Punkt 4.
Wie geht die Stadtverwaltung mit den Verstopfungen der Kanalisation u.a. durch Baumwurzeln um?

Die Antwort ist kurz und einfach. Die Stadtverwaltung hat kurzerhand die Bäume vor drei Tagen gefällt. Nun müssen noch die Wurzeln aus dem Boden gezogen werden.

Das war wohl die Reaktion auf unseren Hinweis.

Wir hoffen, dass diese Bäume an anderer Stelle, wo die Wurzeln nicht in die Kanalisation wachsen, neu gepflanzt werden. Interessant wäre in diesem Zusammenhang zu erfahren, wie hoch die Kosten bislang waren, die Kanalisation ständig von Verstopfungen zu befreien.

Hierzu bitten wir um ihre Stellungnahme.


Punkt 5.
Wie ist der aktuelle Stand in Sachen Erweiterung beziehungsweise Sanierung?

Der Rat der Stadt Hilden hat die bereits beschlossenen Mittel aus 2015 in 2016 wieder gestrichen und nicht wieder im Haushalt aufgenommen!

Hierzu ein interessanter Auszug aus dem „KOMMUNALPOLITISCHEN PROGRAMM FÜR HILDENS ZUKUNFT 2014“ der SPD:

Auch im Sport die Nummer 1

Sport ist für viele Menschen Freizeitgestaltung. Er trägt zum Erhalt der eigenen Gesundheit bei, entspricht dem Wunsch nach körperlicher Betätigung und Selbsterfahrung. Der Sport nimmt wichtige soziale und gesellschaftliche Funktionen wahr. Besonders in den Sportvereinen werden das Zusammengehörigkeitsgefühl und der Gemeinsinn erlernt und gepflegt. Ethnische, soziale und demografische Unterschiede sind im Sport leichter zu überwinden. Er hat eine dauerhaft integrative Wirkung. Sport bietet für Kinder und Jugendliche vielfältige und unverzichtbare Möglichkeiten ihrer Persönlichkeitsentwicklung und Bildung. Bereits im Kindergarten müssen die Weichen gestellt werden, um die motorischen Fähigkeiten zu fördern und einen gesunden Lebensstil von Anfang an zu unterstützen. Danach soll Schul- und Vereinssport jedem Kind die Chance bieten, seine sportlichen und motorischen Fähigkeiten zu entdecken, erfahren und entfalten. In den "offenen Ganztagsschulen" (Ogata) gibt es schon viele gemeinsame Angebote von Schulen und Vereinen, die weiter gefördert und ausgebaut werden sollen. Darüber hinaus erfreut sich der Sport großer öffentlicher Aufmerksamkeit und fördert deshalb das Ansehen der Stadt. Aus diesem Grund sind gute Sportmöglichkeiten ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor für die Wirtschaftsförderung.

Hilden bietet hervorragende Möglichkeiten für sportliches Engagement, sei es in der Schule, den Sportvereinen, ohne Vereinsbindung oder in kommerziellen Sportzentren. In den letzten Jahren ist es gelungen, die Sportanlagen in Hilden auf einen sehr guten Stand zu bringen.

  • Sämtliche städtische Sportplätze wurden mit Kunstrasen ausgestattet.
  • Die Sanierung und Erweiterung der Umkleiden und Sanitäranlagen an den Sportplätzen ist bereits erfolgt oder wird aktuell beraten.
  • Unsere Sporthallen wurden gemäß dem Schul- und Sportgebäudeunterhaltungsprogramm in den letzten Jahren mit erheblichen Mitteln renoviert oder durch Neubauten ersetzt. Mit der Eröffnung der Stadtwerke-Hilden-Arena kann die Entwicklung der Hildener Sporthallen-Landschaft als abgeschlossen bezeichnet werden.

Gleichwohl gilt es, deren Zustand im Auge zu behalten und bei Bedarf rechtzeitig zu investieren. Sportstätten in Hilden haben einen hohen Standard, weil in den letzten Jahren erhebliche Investitionen getätigt wurden. Für die Sanierung von Sportplätzen und Sporthallen werden wir auch künftig Geld zur Verfügung stellen. In Zukunft gilt es, den erreichten Standard zu sichern und mit den vorhandenen Anlagen die Möglichkeiten einer sportlichen Betätigung für die Bürgerinnen und Bürger weiter auszubauen, auch im Bereich Senioren und Behindertensport. Dabei muss die Verwaltung eng mit dem Stadtsportbund und den Sportvereinen zusammenarbeiten und sie in die Verantwortung für ihre Sportstätten mit einbinden.

Mit großer Wahrscheinlichkeit konnten die sinnvollen Absichten, was den Sport in Hilden anbelangt, aus dem Wahlprogramm der SPD nur deshalb nicht vollständig umgesetzt werden, weil die Flüchtlingskrise in 2015 geschah. Allerdings war auch schon die Finanzkrise in 2008 Grund dafür, dass die Anlage an der Schützenstraße nicht modernisiert werden konnte.

Ich prognostiziere, dass immer irgendwelche Krisen die Modernisierung der Sportanlage Schützenstrasse verhindern werden. Offensichtlich hat die Sportanlage Schützenstraße keine Priorität bei Modernisierungsvorhaben in Hilden, denn in Zeiten der Krisen wurden trotzdem alle anderen Sportstätten in Hilden modernisiert, nur nicht die an der Schützentrasse.

Zudem konnten wir eine „enge Zusammenarbeit mit den Sportvereinen“, also mit dem A.C. Italia Hilden e.V., überhaupt nicht feststellen!

Als letzte Anlage in Hilden wurde der Ascheplatz durch einen Kunstrasen in 2012 ersetzt. Die Gründe dafür waren:

  1. Erfolgreiche Bürgerinitiative der Nachbarschaft gegen einen drohenden Bebauungsplan zur Errichtung eines Wohnbauprojektes an der Schützenstraße.

  2. Der Kunstrasen ist mittelfristig bis langfristig kostengünstiger als ein Ascheplatz, er hat höheres Nutzungs- und Auslastungspotenzial, er staubt nicht und sieht besser aus. Die Umstellung auf den Kunstrasenplatz war seit vielen Jahren längst überfällig!

Die Im Doppelhaushalt 2020/21 vorgesehenen Mittel für die Maßnahme: Erneuerung der Wasserversorgung und der Duschen, die Sanierung des Dachs im Hallen- und Umkleidebereich sowie eine Sanierung der Flur- und Umkleidebereiche kosten viel Geld und ist u.E. ein „Herumdoktern an den Symptomen“.

Unserer Ansicht nach sollte dem Gutachten der Sporthochschule Köln, welches schon seit über sechs Jahren der Stadt Hilden vorliegt, ernst genommen und berücksichtigt werden. Darin wird empfohlen, die Anlage zu modernisieren und zu erweitern.

Die Gelegenheit wäre jetzt günstig gewesen, das Projekt wieder aufleben zu lassen, weil der Bund und das Land (seit 03.06.2020) der Ansicht sind, dass:

„Ausreichend verfügbare und baulich gut ausgestattete Sportstätten als Teil der Daseinsvorsorge unerlässlich sind. Sie sind damit ein wertvoller Baustein für eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung.“
und deshalb die:
„Städtebauförderung in Nordrhein-Westfalen „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“ Programmaufruf für die Jahre 2020 und 2021“
ins Leben gerufen und sogar den 10% - Eigenanteil (Land NRW) für die Kommunen übernommen hat.

„Anders als in den Regelprogrammen der Städtebauförderung erfolgt die Förderung zu einem Fördersatz in Höhe von 90% (Bundesbeteiligung 75%, Landesbeteiligung 15%). Für das Programmjahr 2020 hat das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des „Nordrhein-Westfalen-Programms I“ beschlossen, den in diesem Jahr auf die Kommunen entfallenden Eigenanteil von 10% zu übernehmen, so dass sich der Landesanteil auf 25% erhöht.“

Wieso hat die Stadt Hilden den Ratsbeschluss aus 2015, der eine Modernisierung der Sportanlage Schützentrasse vorsah, nicht umgesetzt, obwohl der Bund und das Land NRW genau das fördern wollen, ohne finanzielle Beteiligung der Kommunen? Unser Vorschlag an die Politik der Stadt Hilden: Beauftragen sie die Verwaltung, den Antrag zum „Investitionspaket zur Förderung von Sportstätten 2020 und 2021“ zu stellen:

Gründe:

  1. Die Voraussetzungen

    „Gebäude und Einrichtungen, die zur Ausübung von einer oder mehreren Sportarten dienen und Anlagen für den Breitensport, die die körperliche Fitness, den Ausgleich von Bewegungsmangel sowie den Spaß am Sport befördern“
    
sind an der Sportanlage Schützenstraße gegeben.

  2. Die Förderfähigkeit ist gegeben, weil
    
„Vorrang in der Förderung Maßnahmen haben, die

    - besonders vielen Menschen einen Zugang zur sportlichen Betätigung ermöglichen und/oder
    
- quartiersbezogene niederschwellige Angebote mit großer Reichweite für Kinder und Jugendliche zum Inhalt haben (z.B. Kleinspielfelder können errichtet werden über den DFB) - Einrichtungen, die dem Schulsport dienen, sind dann förderfähig, wenn sie außerschulisch für die breite Bevölkerung geöffnet werden und deren Nutzung auch sichergestellt wird“


    an der Sportanlage Schützenstraße gewährleistet ist.

  3. Die Kosten der Maßnahmen liegen innerhalb der Antragssummen

    „Die Aufnahme eines Antrags in den Investitionspakt 2020 ff. kann dann erfolgen, wenn der Förderbetrag mindestens 25.000 Euro beträgt. Die Höhe der Förderung beträgt je Maßnahme für Hochbaumaßnahmen höchstens 1.500.000 Euro“
    
Die beabsichtigte Fördermaßnahme liegt, laut Architekturbüro Buddenberg, bei 540.000 EUR. Allerdings wären Sanierungen an Kanalisation und Dach hinzuzurechnen.

  4. Antragstellung
    
„Eine Antragstellung erfolgt für das Jahr 2020 und 2021 zeitgleich. Für das Jahr 2020 ist zwingend bei Antragstellung ein Ratsbeschluss vorzulegen; dieser kann bis zum 30. Oktober 2020 (siehe unter Nummer 4.4.4) nachgereicht werden“

    Der Ratsbeschluss zur Modernisierung der Sportanlage Schützenstraße liegt seit 2015 vor und muss lediglich bestätigt werden.

Schlussbemerkungen
  1. In der Finanzausschusssitzung vom 26.08.2020, äußerte die Bürgermeisterin mit einer Zwischenbemerkung sinngemäß die Ansicht, dass an der Hoffeldstraße doch auch nur zwei Umkleidekabinen, wie an der Schützenstraße, vorhanden seien. Richtig ist: An der Hoffeldstraße befinden sich mindestens sechs Umkleidekabinen. Offensichtlich verwechselt sie sie mit den Sportstätten am Weidenweg und am Kalstert, wo auch nur zwei Umkleidekabinen vorhanden sind. Allerdings hat sie nicht bedacht, dass dort Vereinshäuser und Funktionsräume vorhanden sind, wo sich Sportler und vor allem Kinder, bei schlechter Witterung aufhalten können. An der Schützenstraße müssen sie draußen stehen, wenn die Umkleidekabinen belegt sind. Abgesehen davon, dass moderne Anlagen in Hilden, und diesen Anspruch erhebt die Politik in Hilden, vier Umkleidekabinen als Standard haben, verfügt die Sportanlage Schützenstraße weder über das eine noch über das andere. Sie ist die einzige Anlage in Hilden, die über keinen Funktionsraum oder gar ein Vereinsheim verfügt!

  2. In der Finanzausschusssitzung vom 26.08.2020 wies ein Fraktionsmitglied der SPD mich, als Vereinsvertreter des A.C. Italia Hilden e.V., zurecht und ermahnte mich „Rassismus“ nicht für eigene Zwecke zu instrumentalisieren. Sollte dieser Eindruck tatsächlich entstanden sein, bitte ich hiermit um Entschuldigung. In meinen Ausführungen, auf der Facebook-Seite des A.C. Italia Hilden e.V., hatte ich meine Überzeugung dargelegt, dass ich nicht an einen strukturellen und institutionellen Rassismus in Hilden glaube. Aber die Verhaltensweise der Stadtverwaltung und die Entscheidungen der Politik in Hilden bezüglich der Sportanlage Schützenstraße werfen seit Jahrzehnten für uns Fragen auf, auf die wir keine Antworten mehr hatten und von der Politik auch nicht bekamen. In dieser Situation werden Überlegungen in alle Richtungen angestellt, insbesondere in Zeiten von „Hanau“ und anderen Geschehnissen.
    Struktureller und institutioneller Rassismus äußert sich vor allem dadurch, dass er nicht offen ausgetragen wird. Er erfolgt unterschwellig in meist unauffälligen Handlungen und Entscheidungen.

Die Politik in Hilden hat nun die Gelegenheit, jetzt in der Zeit vor den Kommunalwahlen, ein Zeichen zu setzen und sich klar und eindeutig gegen derartige Befürchtungen der Hildener Bürgerinnen und Bürger zu distanzieren und zu positionieren.

Setzen Sie das um, was Sie in Ihrem Parteiprogramm versprochen haben:

„Der Sport nimmt wichtige soziale und gesellschaftliche Funktionen wahr. Besonders in den Sportvereinen werden das Zusammengehörigkeitsgefühl und der Gemeinsinn erlernt und gepflegt. Ethnische, soziale und demografische Unterschiede sind im Sport leichter zu überwinden. Er hat eine dauerhaft integrative Wirkung“.
(Zitat aus dem Parteiprogramm der SPD aus 2014)

Danke.

Mit freundlichen Grüßen
Mario Tassone
1. Vorsitzender A.C. Italia Hilden e.V.


Die Stellungnahme im PDF-Format können Sie hier herunterladen.




40 Jahre AC Italia in Hilden

1980 wurde AC Italia von italienischen Migranten in Hilden gegründet.
Von einem Verein, der überwiegend aus italienischen Mitgliedern bestand, wurde ein
Verein, der Heimat für viele unterschiedlichen Nationalitäten, Kulturen und Religionen sein durfte.

AC Italia stand in den 80er, 90er und 2000er Jahren nicht nur für guten Hildener Fußball. AC Italia war auch in
Hilden und Umgebung berühmt für ihre aufwendigen und von vielen Hildener Bürgern beliebten Karnevalsveranstal-
tungen in der Hildener Stadthalle, und seinen großen Fußballturnieren mit interessanten Mannschaften und italienischem Flair.

Gemeinsam wurden Wettkämpfe gewonnen und verloren. Unvergessliche Momente der Freude über Siege und Aufstiege in höheren Spielklassen gehörten genauso wie auch Momente der sportlichen Enttäuschungen, Frust und auch Trauer über den Verlust von Mitgliedern, zu den intensiven Erlebnissen in diesen 40 Jahren.

Es gab Zeiten, in denen AC Italia sich auf Augenhöhe mit den Hildernen Fußballvereinen, nicht selten erfolgreich, messen durfte.
Zu Beginn der 2000er Jahren konnten erfreuliche Erfolge in der Jugendarbeit gefeiert werden. Bis zu sechs Jugendmannschaften, mit zunehmenden Zulauf, gehörten, mit den Seniorenmannschaften, zum AC Italia.

Beheimatet ist AC Italia, seit ihrer Gründung, an der Sportanlage Schützenstraße Hilden. Sie ist die älteste Sportanlage in Hilden und befindet sich seit vielen Jahren in einem Zustand, der nicht mehr in die heutige Zeit passt. Unterdimensioniert mit nur zwei Umkleideräumen, die mit fünf Aufbewahrungskäfigen zugebaut sind. Abwasserkanäle sind permanent verstopft, weil Wurzeln, der auf dem Grundstück befindlichen Bäumen, in die Rohre hineinwachsen. Ein Funktionsraum für Mannschaftsbesprechungen oder zum Schutz vor Kälte, Schnee und Regen vor den Wettbewerben, ist nicht vorhanden. An einem Vereinsheim ist garnicht zu denken.
Im Hildener Masterplan 2000, für die Modernisierung aller Hildener Sportanlagen, war die Modernisierung der Sportanlage an der Schützenstraße nicht vorgesehen. Erst eine Initiative der unmittelbaren Nachbarschaft konnte ein geplantes Wohngebiet, durch eine Unterschriftensammlung, verhindern. Im Jahre 2012 wurde, als letze Hildener Sportanlage, der Tennenbelag durch einen Kunstrasen ersetzt.
AC Italia Hilden hat leider die Jugendabteilung in dieser Zeit nicht weiter halten können. Verständlich, dass Eltern ihre Kinder dorthin zum Fussball bringen, wo sie normale Verhältnisse vorfinden. Auch die Seniorenabteilung musste eine hohe Fluktation an Spielern hinnehmen, die zu einem sportlichen Abstieg führte.
Seit Beginn der 2010er Jahren sind der MSV Hilden, und für einige Jahre auch der Frauenfussballverein FSV, an der Schützenstraße beheimatet bzw. gewesen. Mit den Schwierigkeiten der mangelhaften Verhältnisse an der Anlage, hatten auch sie zu kämpfen. Der FSV ist konsequenterweise auf die modernisierte Sportanlage an der Furtwänglerstraße umgesiedelt.

Wir möchten dieses 40 jährige Jubiläum zum Anlass nehmen, um auf die Situation unseres Vereins aufmerksam zu machen. Gern würden wir noch mindestens weitere 40 Jahre ein Ort für die beliebteste Sportart der Welt, den Menschen in Hilden bieten, die sportlich begeistert sind und sich gern in einer bunten und offenen Gemeinschaft von unterschiedlichen Herkünften und Kulturen aufhalten und ihre Freizeit verbringen möchten.

Unser Traum ist es, ein Verein mit gleichen Bedingungen wie alle anderen Vereine in Hilden, sein zu dürfen. Kindern und Jugendlichen das Fussballspielen bei zu bringen, sie von der Straße zu holen und ihnen das Gefühl zu geben, was es bedeutet Erfolge zu feiern und auch Mißerfolge gemeinsam durchzustehen, um einen Beitrag zu ihrer sozialen Kompetenz beim Heranwachsen leisten zu dürfen.

Bedanken möchte ich mich bei allen ehrenamtlich tätigen und teilweise über Jahrzehnten treuen Mitgliedern, die trotz schlechter Bedingungen, zuverlässig und unermüdlich die Existenz dieses Hildener Traditionsvereins wahren.

Mario Tassone
1. Vorsitzender


Sponsor

Experts 24 Tassone GmbH